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Die 80er & 90er: Surfen geht so richtig ab!

1979 - 1994

Fehmarn Round

Um jedem einmal das Gefühl der Freiheit eines Langschlages zu vermitteln, stellten die Surftwins von Fehmarn jedes Jahr von 1979 bis 1994 die Pläne für die Fehmarn Round-Regatten zusammen. Diese wurden auch vom Surf-Magazin übernommen, so dass alle Surfer in Europa von diesem Ereignis erfuhren.

1986 stellte Bernd Hiss mit 4 Stunden und 40 Minuten den absoluten Rekord der Round Fehmarn-Regatta auf, der bis 2007 hielt.

Als Privat-Surfer waren Björn Dunckerbeck 2007 mit 2 Stunden 54 Minuten und Bernd Flessner 2009 mit 2 Stunden 43 Minuten die schnellsten Windsurfer rund Fehmarn.

Florian Gruber pulverisierte diese Rekorde mit seinem Foil-Kiteboard mit 1 Stunde und 43 Minuten für die ca. 75 km  lange Strecke um die Insel Fehmarn.

 

Anfang der 80er

Als die Funboards fliegen lernten.

In diesen Jahren wurde der Windsurfmarkt von Hawaii aus mit fliegenden Brettern überrascht. Auch wir alle wollten fliegen.

Es war nicht so einfach. Denn diese Bretter wurden noch nicht in Serie produziert. Also musste man selbst den Schaumhobel ansetzen und mit klebrigen Epoxydharzen und giftigen Dämpfen Wohnblockmitbewohner auf die Straße an die frische Luft scheuchen.

Viele Bretter vervielfältigten sich im Rausch einer Welle. Andere hielten den Kurs, ergötzten die Fahrer und steigerten ihre Adrenalinpegel. Auch die Twins ließen ihre Pegel übersteigen. Später auch mit Tandem-Boards.

17.12. 1981

La Travecia von Culebra nach Puerto Rico

La Travecia auf Mono-Boards von Culebra nach Puerto Rico am 17.12.1981. Start war um 7.00 Uhr morgends. Ankunft nach 22 Stunden und 250 km.

Normalerweise verbietet das Gesetz das Surfen bei Nebel und nachts.
Doch in der Karibik wird alles nicht so ernst genommen. Man fährt einfach los.

Als es dann Nacht wurde und die Welle und der Wind zunahmen, versuchten wir an verschiedenen Küsten an Land zu kommen. Es gelang nicht, weil man die Küste nicht sah und nur ein grimmiges Rollen der Brandung auf Felsen hörte. So fasste man die Idee, beide Surfbretter zusammen zu binden, um daraus ein Floß zu bilden. Dies gelang. So fuhren wir abwechselnd bis ins Morgengrauen.

Gerade in dem Moment, als alles noch friedlich war, hob uns eine Riesenwelle an und wollte uns auf ein Stein-Plateau schmeißen. Dieser Shock versetzte uns in eine Geschäftigkeit, die man einem Blitz nachsagt. Unsere Taschenmesser schnitten alles ab, was zur Segelführung notwendig war, schmissen diese Teile ins Wasser, so dass nur das Brett übrig blieb. Mit diesem rettete sich jeder von uns durch sehr starkes Paddeln gegen die Welle. Alle Energie wurde aufgebraucht, um die Tonne Nr. 2 zu erklimmen.

Nach ca. 1 Stunde weckte uns die Morgensonne. Wir waren auf einer Ansteuerungstonne zum Hafen von Puerto Rico im haifischverseuchten Wasser. Später fragte man uns, warum uns die Haie nicht gefressen hätten. Wir antworteten: „Haie mögen kein Haare zwischen ihren Zähnen. Deshalb nahmen sie Abstand von uns.“

1982

Altstadtfest Burg auf Fehmarn

Zum Burger Altstadtfest haben wir unseren Stations-Krankenwagen in einen Umzugswagen verwandelt. Und auch der Bretter-Lauf lockte viele Aktive und Zuschauer zu uns nach Burgtiefe an den Südstrand.

1983

Das Sprungtandem

Mit dem Tandem zu springen, war immer ein Traum von uns.

Die große Herausforderung war, ein Tandem zu konstruieren, dass in der Welle manövrierfähig ist und den enormen Belastungen beim Springen standhält.

Auch der Halt beider Tandem-Piloten in den Fußschlaufen musste stets gewährleistet sein. So hatte der vordere Fahrer vier vordere Schlaufen und zwei hintere. Der hintere Fahrer hatte ebenfalls vier vordere Schlaufen aber 3 hintere. Somit war ein Springen in jeder Position möglich und es war gewährleistet, dass das Heck beim Niederkommen immer zuerst eintauchte.

Der Heck-Pilot tauchte dabei öfter bis zum Bauchnabel ins Wasser ein, worauf das Tandem anschließend aufgrund des Rückstoßes wie ein Pfeil über die Wasseroberfläche hinaus flog. Diese Bewegung sollte man auch erwarten, um darauf schnell zu reagieren.

Wogegen ein Nosedive, bei dem der Bug beim Landen zuerst niederkommt, zum Bruch des Tandems führen kann. Einen derartigen Nosedive überlebten nur die beiden Surftwins, jedoch nicht das Tandem. Es war direkt vor dem vorderen Mast abgebrochen.

1983

Windskaten geht auch!

Wir kamen ursprünglich vom Wellenreiten und es war naheliegend auf dem Skateboard an Land Manöver für das Wellenreiten zu üben. Später, als das Windsurfen aufkam, war es für uns selbstverständlich das Windsurfing-Rigg in einen Mastfuß einzuführen, der auf dem Skateboard befestigt war.
Das vorherige Training mit dem Skateboard war für uns sehr von Vorteil, weil nun die Manöver, die wir im Windsurfingsport gewöhnt waren, auf dem Skateboard nun einfach von der Hand gingen.
Später nahmen wir auch ein Flügelrigg der Marke Bay, hielten es über den Kopf an zwei vau-förmig angebrachten Griffleisten. Mit diesem Segelgebilde waren nach kurzer Übungszeit Manöver möglich, die furchtbar einfach waren, denn man brauchte das Rigg nur von einer Seite zur anderen zu senken, anstatt zu shiften, wie auf einem Windsurfer.
Wir waren happy mit diesem Gebilde zu fahren, denn es gab uns eine Geschwindigkeit, die uns vollends herausforderte.

1983

Zwei-Generationen-Treffen.

Sylt war vor dem Windsurfingsport das Mekka der deutschen Wellenreiter – an ganz bestimmten Tagen. Wir als Wellenreiter hatten dort schon mal unseren Bekanntenkreis abgesteckt. Dann kamen die Windsurfer mit Kalle Schmidt in vorderster Reihe. Nun fanden Regatten statt und später auch die Weltmeisterschaften, auf denen sich tatsächlich die ganze Welt-Elite des Windsurfens traf. Darunter natürlich auch der junge Weltmeister Robby Naish. Seine Eltern kannten wir allerdings schon viel früher, da wir vom Sport-Verlag Frankh nach Hawaii geschickt wurden, um gute Fotos für unser Buch „Windsurfing – Schule für Mono- und Tandemsurfer“ zu machen. Robby lernten wir erst richtig auf Sylt kennen und sagten ihm, er solle auch endlich mit uns plattdeutsch reden, damit wir auch mal etwas zum Lachen haben. So fing er dann aber erst einmal mit Hochdeutsch an, was er heute sehr gut beherrscht.

1979-1985

Unsere Buch-Projekte wider den gemeinen Wissensdurst
  • Windsurfing. Schule für Mono- und Tandemsurfer. Mit Knotenlehrgang,Franckh‘ sche Verlagshandlung (1978)
  • Windsurfing für alle. Training, Technik, Taktik. 220 Seiten, Rowohlt Verlag. (1984)
  • Windsurfing für Meister, 157 Seiten, Nymphenburger Verlag (März 1984)

04.01.1984

Schon damals gab es viel zu konservieren.

Am 4.01.1984 gründeten wir den Verein Surfmuseum Fehmarn International e.v. Das Surfmuseum war zunächst ein mobiles Museum. Unter der Aufsicht der Vorsitzenden des Vereins, den Twins, wurden viele Ausstellungen bei Großveranstaltungen arrangiert. Unter anderem die Ausstellungen anlässlich des jährlichen Surffestivals vonThorsten Schulze der Fa. Tonix.

1983 - 1985

Vom Zeltlager zur Pilgerstätte der Wassersportler

So fingen wir an:

Zuerst war der Krankenwagen mit Hinterzelt (nicht Vorzelt, weil hinten die Klappe aufging). Dann kam ein Wohnmobil, ein Umkleidezelt und ein Ersatzteil-Wohnwagen. Alles zusammengenommen ein 4-Mast-Zirkus, den unsere Stadtverwaltung genehmigte, aber nur für bis 1983, weil dann der Plan für ein neues Gebäude auf beiden Seiten reifte. Sie bürgte für den Bau einer neuen Wassersport-Station mit ihrem Geld für 20 Jahre. Daran konnten wir erkennen, dass schon im Vorhinein ein 100%iges Einvernehmen für unseren Wassersport und die gemeinsamen Ziele vorhanden war. So blieb es bis heute. 35 Jahre später können wir sagen, dass unser Engagement für die erste Surfschule auf Fehmarn reichlich Früchte trug: Die Flut der Wassersportsüchtigen riss bis heute nicht ab.

1992

Eine Floßfahrt, die ist lustig!

Der Präsident der Burgstaakener Hafenvereinigung fragte Manfred an, ob unser Ponton eine Abschussrampe für das Feuerwerk beim Burgstaakener Hafenfest hergeben könnte. Darauf erwiderte Manfred: „Selbstverständlich. Damit könnte ich auch Hafenfest-Gäste auf dem Ponton mitfahren lassen.“ Um eine Flossfahrt interessanter zu machen, beauftragte ich unsere Band mit Ihren Musikinstrumenten auf dem Ponton Platz zu nehmen. so fuhren wir mit Tsching-Derassa-Bumm und mindestens 100 Gästen in den Burgsataakener Hafen ein. Wir waren sehr erstaunt, dass man uns so enorm zu Kenntnis nahm, denn alle Teilnehmer des Hafenfestes blockierten alle Kaimauern beim Einlaufen, dass wir nicht einmal Platz für die Festmacher-Leinen des Pontons hatten. In den frühen Morgenstunden wurde auch für alle Gäste eine Rückfahrt anberaumt. Alle Gäste waren wieder da und einige fielen beim Entern des Pontons ins Hafenwasser. Manfred als geübter Weißwasser-Flößer übersah leider die Hafenansteuerungstonne und überfuhr sie. Man muss aber wissen, dass unser Ponton aus zwei großen Schwimmern bestand, die von zwei Traversen vorne und hinten verbunden waren. Die Tonne kam in diesen Zwischenraum und wollte sich nicht mehr lösen – egal ob man voll power zurückfuhr oder voraus. Nach ca. einer Stunde Manövriertätigkeit sprangen mindestens 10 Leute ins Wasser und schwammen nach Hause. Andere warteten oder konnten nicht schwimmen. Jedoch hatten wir Glück, dass ein Angelkutter uns mit einem langen Seil aus dieser Situation herauszog. Wir landeten alle frohen Mutes vor der Surfschule. Diese Geschichte hat sich überall herumgesprochen.

1994

Nach dem Worldcup auf Sylt hieß es: Publikum noch stundenlang wartete auf Bumerang.

Wie üblich war es immer so, dass man sich auf dem World Cup traf, um das zu berichten, was an neuen Surf-Stränden in der Welt entdeckt wurden. Robby Naish war inzwischen in der ganzen Karibik bekannt und er sagte uns, die nächste Reise wird nach Asien gehen. Wir unterhielten uns in Deutsch und wir staunten auch darüber, wie schnell er das lernte. Wie schön könnte es sein, wenn er sich mit uns auch auf Plattdeutsch unterhalten könnte. Wir sagten ihm, dass die plattdeutsche Seefahrer-Sprache viele englische Ausdrücke aufweist. Wir sagten ihm aber auch, dass er damit in Asien nicht durchkommt. Er staunte nicht schlecht, aber wir gaben ihm ein Ausweichland in Europa bekannt, nämlich Holland, wo er damit durchkommt. Damit war er natürlich nicht zufrieden und sagte damit etwas halbherzig unseren Sprachkurs ab.

1999

Kiten haut rein!

Es war um diese Zeit, als das NDR-Team beabsichtigte, mit uns einen Film über die Anfänge des Kitens zu drehen. Wir hatten schon 1999 in Adicora Erfahrung mit Naish-Kites und RRD-Boards gesammelt, so dass das Kiten mit einem der ersten Kiteschirme auf dem Markt von Familie Rösler (Gorge, USA) uns keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Als das NDR-Team nun am Burger Binnensee war und drehen wollte, erklärte Manfred dem Kameramann sofort zu drehen, denn er wüßte nicht ob der Kameraman angesichts der seltsamen Konstruktion der Kite-Bar die zweite Szene auch in den Kasten bekommen könnte. Die Kitebar war nicht nur 1m lang, zudem hatte sie auch 100m lange Doppel-Leinen auf einer Trommelbremse, die wie bei einer Fahrrad-Handbremse mit der Hand betätigt wird. Man konnte so jede beliebige Leinenlänge einstellen. Beim fahren selbst musste die Bremse gehalten werden. Aber auch das konnte Manfred nicht daran hindern, jetzt vor dem Kamerateam loszulegen. Manfred fuhr an und wunderte sich, dass er nicht umkippte. Aber das kam deshalb, weil er Wasserski-erprobt war und auch auf Tellern fuhr. Er drehte noch soviele Runden mit diesem Museums-Kite, bis dass das Kamerateam mit der Ausbeute restlos zufrieden war. Seitdem hat er Vertrauen in alle Kites.

Da geht noch was!

wir haben noch viel zu erzählen
Hier gibt´s Jürgens und Manfreds Erlebnisse aus dem neuen Jahrtausend.